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19.12.2019

Die Theorie von Yin & Yang - Gegensätze die sich anziehen!

Das traditionelle Yin-Yang-Symbol

Das traditionelle Symbol veranschaulicht die Theorie von Yin und Yang. Der Kreis repräsentiert das große Ganze und ist in Yin (schwarz) und Yang (weiß) unterteilt. 
Die kleinen Kreise in gegensätzlicher Farbe zeigen, dass innerhalb von Yin auch Yang enthalten ist und umgekehrt. Die geschwungene Linie die den Kreis trennt, verdeutlicht das dynamische und fortwährende Ineinanderfließen von Yin und Yang.

Darauf wird allerdings später noch näher eingegangen. 

Die Theorie von Yin und Yang 

Die Yin-Yang-Theorie beruht auf dem Konzept von zwei polaren Gegensätzen. Diese Gegensätze werden als Yin und Yang bezeichnet und stellen weder Kräfte noch materielle Charaktere dar.

Vielmehr müssen sie als nützliche Bezeichnung betrachtet werden, die die Beziehung der Dinge zueinander wiedergeben. 

Innerhalb dieses Systems werden alle Dinge als großes Ganzes gesehen - kein Ding kann an und für sich selbst existieren!

Yin bedeutete ursprünglich die schattige Seite eines Berges, womit sich Qualitäten wie Kälte, Ruhe, Empfänglichkeit, Passivität, Dunkelheit, Abnahme, das Innere und als Richtung das nach unten und einwärts Gehende verbunden werden.

Yang war dann das Gegenteil. Es war die sonnige Seite des Berges und impliziert somit Helligkeit. Dadurch werden dem Yang folgende Qualitäten zugeordnet: Hitze, Anregung, Bewegung, Aktivität, Erregung, Vitalität, Licht, Zunahme, das Äußere und als Richtung das nach oben und auswärts Gehende. 

Aufgrund dieser Grundlage entwickelten sich die fünf Prinzipien von Yin und Yang.

Die fünf Prinzipien von Yin und Yang

1. Alle Dinge haben zwei Aspekte: einen Yin- und einen Yang-Aspekt

Weil dem so ist, kann zum Beispiel die Zeit in Tag und Nacht unterteilt werden, der Raum in Erde und Himmel, die Jahreszeiten in intakte (Herbst und Winter) und aktive (Frühling und Sommer) Abschnitte, Lebewesen in weibliche und männliche, Temperatur in kalt und warm und Gewicht in leicht und schwer. 

Yin und Yang Eigenschaften existieren nur in Verbindung miteinander. 

Auch der Körper lässt sich in Yin- und Yang-Zonen unterteilen. Die Vorderseite ist Yin, die Rückseite Yang. Die obere Hälfte mehr Yang als die untere und die äußeren Teile sind stärker Yang als die inneren Organe. 

Auch Krankheiten können so eingeteilt werden. 

Krankheiten, die sich durch Schwäche, Langsamkeit, Kälte und Zurückhaltung auszeichnen, sind Yin. 
Krankheiten, die sich in Stärke, Aktivität, Hitze und Übertreibung manifestieren, sind Yang. 

2. Jeder Yin- und Yang-Aspekt kann wiederum in Yin und Yang unterteilt werden. 

Dies bedeutet, dass innerhalb einer jeden Yin- und Yang-Kategorie wiederum eine Yin- und Yang-Kategorie unterschieden werden kann.

So kann Temperatur in kalt (Yin) und heiß (Yang) unterteilt und kalt kann wiederum in eiskalt (Yin) und mäßig kalt (Yang) unterschieden werden. 

Mit einer typischen Yin-Krankheit (charakteristisch durch Kälte) können Yang-Aspekte wie kräftige Kontraktionen mit stechender Qualität auftreten.
Mit einer typischen Yang-Krankheit (charakteristisch durch Hitze) können Yin-Aspekte wie Schwäche und Gewichtsverlust gekoppelt sein. 

3. Yin und Yang schaffen einander

Auch wenn Yin und Yang unterscheidbar sind, können sie definitiv nicht getrennt werden.

So kann man nicht von Temperatur sprechen, ohne beide Aspekte (kalt und heiß) mit einzubeziehen. Genauso könnte man nicht von Höhe sprechen, wenn es keine Tiefe gäbe.

Solche gegensätzliche Aspekte hängen voneinander ab und definieren sich gegenseitig. 

4. Yin und Yang kontrollieren sich gegenseitig

Wenn Yin im Übermaß vorhanden ist, wird Yang zu schwach sein oder umgekehrt.

Wenn die Temperatur weder zu kalt noch zu warm ist, halten sich beide Aspekte die Waage und gegenseitig unter Kontrolle.

Ist es zu kalt, ist nicht genügend Wärme vorhanden. Ist es zu heiß, ist zu wenig Kälte vorhanden. 

Yin und Yang gleichen sich immer gegenseitig aus!

5. Yin und Yang verwandeln sich ineinander

Dieses Prinzip stellt eine besondere Formel dar, die die Natur organischer Prozesse beschreibt.

Somit legt es zwei Arten der Umwandlung nahe: 

Veränderungen, die im natürlichen Verlauf der Ereignisse harmonisch vonstatten gehen und drastische Veränderungen, die für extrem disharmonische Situationen charakteristisch sind.

Da sich Yin und Yang sogar in den stabilsten Beziehungen gegenseitig hervorbringen, findet dauernd eine Verwandlung von einem ins andere statt.
Diese ständige Verwandlung ist die Quelle aller Veränderung, ein Geben und ein Nehmen, welches das Leben an sich darstellt.

Dieses Beispiel veranschaulicht die Natur der Transformation: Einatmung folgt auf Ausatmung, Zeiten der Aktivität wechseln sich mit Ruhezeiten ab.

Im normalen Leben laufen solche Dinge auf sanfte Art und Weise ab und so wird die gesunde Balance von Yin und Yang erhalten.

In diesem Fall ist die Harmonie, bei der Anteile von Yin und Yang ausgeglichen sind, gegeben. Disharmonie bedeutet wiederum, dass die Anteile ungleich sind und eine unausgeglichene Situation von Yin und Yang besteht. 

In der medizinischen und klinischen Praxis kann man es anhand von diesem Beispiel etwas beschrieben.

Hat ein Patient zum Beispiel hohes Fieber und schwitzt viel (was als Übermaß von Feuer oder Yang gilt), besteht die Gefahr, dass er plötzlich in einen Schock verfällt (ein extremer Yin- oder Kältezustand). Dies geschieht, weil Yang in solch einer extremen Relation zu Yin nicht existieren kann, ohne dass eine Transformation stattfindet.

Entweder muss sich eine graduelle Veränderung einstellen, ein Wiederausgleich (durch medizinische Behandlung) oder eine radikale Veränderung wird eintreten (Schock). Im schlimmsten Fall trennen sich Yin und Yang voneinander und die Existenz gelangt zum Stillstand: Tod.

Fazit

Da die Theorie von Yin und Yang Gedankengut und Kultur der Chinesen völlig durchdrungen hat, verstehen und erklären sie die Ereignisse auf andere Art und Weise als wir im Westen.
Die Vorstellung von der Ursache - Mittelpunkt des westlichen Denkens - ist im chinesischen Gedankengut kaum ausgeprägt.

Um allerdings die TCVM erfolgreich am Tier anzuwenden, ist dieses Wissen von großer Bedeutung und wie ich finde, auch immer wieder für den Laien beziehungsweise Tierbesitzer interessant.

Der nächste Beitrag zur TCVM wird dann Anfang 2020 erscheinen. 

Seien Sie gespannt!

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Admin - 14:27:55 @

 

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