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19.07.2018

Ist Hundegeschirr gleich Hundegeschirr? Hier ein kleiner Überblick!

Die Auswahl des richtigen Geschirrs ist doch einfach, oder nicht? Schließlich gibt es doch genug Auswahl. Es gibt Geschirre in verschiedenen Größen, bunten Farben und unterschiedlichen Materialien. 

Doch auf was muss ich achten? Welche Modelle gibt es und welche Art von Geschirr passt am Besten zu meinem Hund?
Die Farbe ist schonmal zweitrangig, dies kann ich von Anfang an gleich sagen! :-)

Wichtig ist auf jeden Fall die Art und die Passform des Geschirrs. Hier gibt es sehr viele Unterschiede, weshalb ich einige einzelnen Geschirrarten nun kurz vorstellen werde. 

Das Führgeschirr

Das Führgeschirr ist eines der beliebtesten Geschirre auf dem Markt. Das Führgeschirr ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Hier sind die X- und Y-Geschirre am bekanntesten. 

Der Aufbau des Führgeschirrs besteht aus einer sogenannten Halsung, durch die der Kopf des Hundes geführt wird. An diesem Teil sind ein Brust- und ein Rückensteg befestigt. Der Bruststeg verläuft, wie der Name schon sagt, durch die Vorderbeine in Richtung Brust. Der Rückensteg verläuft in Richtung der Wirbelsäule auf dem Rücken des Hundes. Brust- und Rückensteg werden durch einen sogenannten Bauchgurt miteinander verbunden.

Die Leine wird meist durch einen Ring am Ende des Geschirrs angebracht.

Der größte Vorteil eines Führgeschirrs ist die große Auswahl an Verstellmöglichkeiten. So lassen sich fast alle Stege und Gurtungen des Geschirrs an den Hund anpassen. Deshalb ist es auch sehr empfehlenswert und beliebt bei jungen, noch wachsenden Hunden. 
Durch die vielen Verstellmöglichkeiten sitzt das Geschirr meist ideal und schränkt den Hund in seinen physiologischen Bewegungen nicht ein. Der Schultergürtel, der Brustkorb und die Ellenbogengelenke werden nicht negativ beeinflusst.

Man kann das Führgeschirr für viele unterschiedliche Aktivitäten einsetzen. Hierbei ist es egal, ob man es für tagtägliche Spaziergänge oder für das Training an der Schleppleine oder dem Fahrrad einsetzt. 

Das Norwegergeschirr

Das Norwegergeschirr zählt zu den absoluten Klassikern. Es besteht aus einem Brustgurt, der waagerecht befestigt ist und aus einem Bauchgurt, der hinter den Vorderbeinen in einen Rückengurt übergeht. Am hinteren Teil des Rückengurtes ist eine Schlaufe mit Ring befestigt. Hier kann die Leine eingehängt werden.
Diese Art von Geschirr ist besonders für sehr sensible Hunde empfehlenswert, da kein Gurt zwischen den Vorderbeinen durchgeführt werden muss. Zusätzlich hat das Norwegergeschirr den Vorteil, dass das An- und Ausziehen sehr leicht und schnell von der Hand geht. 

Beim Norwegergeschirr wird der empfindliche Hals- und Nackenbereich des Hundes geschont, da der Druck über den Brustkorb verteilt wird. Dadurch kann es aber leider zu Einschränkungen der Schultergürtelbeweglichkeit kommen. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich der Hund sehr schnell aus dem Geschirr befreien kann. Zusätzlich kann man diese Art Geschirr nicht so gut verstellen, wodurch es aufgrund der Passform nicht für jeden Hund geeignet ist. 

Eine Unterform des Norwegergeschirrs ist das Sattelgeschirr.

Das Step-In-Geschirr

Ein Step-In-Geschirr ist besonders für kleine Hunderassen geeignet. Diese Art von Geschirr besticht vor allem durch stressfreies Einsteigen. 
Das Step-In-Geschirr besteht aus zwei Schlaufen, wodurch der Hund entspannt einsteigen kann, ohne es über den Kopf gezogen zu bekommen. Am Rücken kann es meist mit einem einfachen Klickverschluss befestigt werden. 

Die Gefahr bei einem Step-In-Geschirr besteht darin, dass der Hund sich wiederum sehr einfach aus dem Geschirr befreien kann. Zusätzlich kann es, wie beim Norwegergeschirr auch, die Bewegungsfreiheit einschränken. Selbst wenn man als Besitzer das Gefühl hat, dass es ordentlich sitzt, sind trotzdem Scheuerstellen an den Achseln möglich.

Das ausbruchssichere Hundegeschirr

Diese Art von Geschirren ist vor allem für ängstliche und panische Hunde oder für Hunde, die in Stresssituationen unberechenbar sind, empfehlenswert. 

Bei einem ausbruchssicheren Geschirr handelt es sich um ein Geschirr, welches zusätzlich zum Brustgurt noch einen zusätzlichen Gurt in der Lendengegend besitzt. Hierdurch kann sich der Hund nicht mehr aus dem Geschirr befreien und auch der Besitzer kann entspannter mit dem Hund unterwegs sein. 

Die Ruhe des Leinenführers kann sich wiederum positiv auf den Hund auswirken, wodurch man eine gute Situation für beide erreicht. 

Zusätzlich befindet sich oft ein Griff an dem Geschirr, wodurch man den Hund in schwierigen Situationen auch mal anheben oder halten kann. 

Und? Sind Sie immer noch der Meinung, dass die Auswahl des richtigen Geschirrs einfach ist? 

Einfach ist die Qual der Wahl sicherlich nicht. Wichtig ist, dass man auf die richtige Größe und Passform achtet. Hier sollte man sich auf jedem Fall in einem Fachgeschäft oder bei seinem Tierphysiotherapeuten des Vertrauens beraten lassen. 

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Admin - 19:48:33 @

 

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