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02.09.2019

Physiotherapie vs. Osteopathie

Wann hört Physiotherapie auf, wo fängt Osteopathie an und warum sollte Physiotherapie die Grundlage sein?

WAS VERBIRGT SICH HINTER DER PHYSIOTHERAPIE?

Hinter dem Begriff Physiotherapie verbirgt sich eine Vielzahl verschiedener Therapiemethoden. Sie wird eingesetzt, um die Beweglichkeit und Funktion des gesamten Körpers, als auch der einzelnen Gelenke und Strukturen wieder herzustellen oder zu erhalten.
Gestörte Körperteile oder Funktionsabläufe können durch verschiedene Behandlungstechniken wieder ins Gleichgewicht gebracht bzw. in ihrer Funktion verbessert werden. 

Zu der Physiotherapie gehören z.B. Mobilisationen aus der Manuellen Therapie, Massagetechniken, Dehnungen und die aktive Bewegungstherapie. 

Die Manuelle Therapie stellt eine eigene Säule der Physiotherapie dar. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Bewegungseinschränkungen bzw. Störungen am Bewegungsapparat, aber auch intensive Behandlungen der bindegewebigen und faszialen Strukturen sind Teil der Manuellen Therapie. 

Die Manuelle Therapie kann bei allen reversiblen Funktionsstörungen des Bewegungsapparates oder bei Schmerzzuständen eingesetzt werden. 

Die klassische Massage ist eine der ältesten Heilmittel der Menschheit. Durch verschiedene Grifftechniken wie z.B. Streichungen, Knetungen, Friktionen, Vibrationen, Klopfungen oder durch Hilfsmittel wie z.B. Igelbälle oder Bürsten, können unphysiologische Muskelzustände harmonisiert werden. 

Die aktive Bewegungstherapie nimmt einen großen Stellenwert in der physiotherapeutischen Rehabilitation ein.
Sie ist sowohl postoperativ als auch bei chronischen Erkrankungen ein wichtiger Teil der Therapie. Durch die aktive Bewegungstherapie können Gliedmaßenfunktionen, Lahmheit oder Lähmungen, genauso wie der Muskelaufbau und die Kräftigung der Muskulatur positiv beeinflusst werden. 
Auch zur Prävention ist die aktive Bewegungstherapie eine gute Möglichkeit. Hier spielt weder Alter, noch Rasse des Tieres eine Rolle. 

WAS GENAU IST DIE OSTEOPATHIE?

Andrew Taylor Still (1828 - 1917) war der Begründer der Osteopathie. Set dieser Zeit hat sich die Osteopathie kontinuierlich weiterentwickelt, in den USA, ebenso wie in Europa und anderen Teilen der Welt. 
Dadurch haben sich im Laufe der Zeit differenzierte Behandlungssysteme der Osteopathie entwickelt, die ihre Behandlungsansätze auf unterschiedlichen anatomischen Bestandteilen des Körpers begründen.

Hierzu gehört die strukturelle Osteopathie, die craniosacrale Osteopathie, die fasziale Osteopathie und die viszerale Osteopathie. 

Die strukturelle Osteopathie beschäftigt sich mit der Biomechanik und dem Bewegungsapparat. 

Die craniosacrale Osteopathie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich über feine Pulsation der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit nährt, bewegt und schützt unser Nervensystem vom Schädel (Cranium) bis Kreuzbein (Sacrum). 

Die fasziale Osteopathie arbeitet, wie der Name schon sagt, mit den Faszien im Körper und die viszerale Osteopathie befasst sich mit der Behandlung der inneren Organe. 

In der Osteopathie wird ausschließlich mit den Händen behandelt. 

Ziel dieser ganzheitlichen Therapie ist es, alle Bestandteile des Körpers, wie Organe, Faszien, Gelenke etc. wieder in Einklang zu bringen und somit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

PHYSIOTHERAPIE VS. OSTEOPATHIE

Im Humanbereich sind diese zwei Berufsfelder, im Gegensatz zur Veterinärmedizin, ganz klar getrennt. Das Berufsbild des Physiotherapeuten ist im Gegensatz zu dem des Osteopathen in Deutschland ganz klar geregelt und gesetzlich verankert. Als Physiotherapeut schließt man seine Ausbildung in Deutschland mit einem Staatsexamen ab. Die Osteopathieausbildung findet an freien Instituten ohne Staatsexamen statt. Hierfür ist jedoch meist das Staatsexamen der Humaphysiotherapie Voraussetzung. 

Im Bereich der Veterinärmedizin verschmilzt in Deutschland die Physiotherapie oft mit der Osteopathie, da beide Ausbildungen und Abschlüsse leider noch nicht staatlich geregelt sind. Zudem sprießen neue, kreative Berufsbezeichnung im Tierbereich gerade wie Pilze aus dem Boden. 
Aus diesem Grund ist es auch möglich, in Deutschland als Quereinsteiger im Bereich der Tiertherapie zu arbeiten, oftmals leider ohne ordentliche Vorbildung oder Ausbildung. 

In der Therapie selbst ist es sowohl im Human- als auch im Veterinärbereich sehr ähnlich. Hier sollte ein ganzheitlich arbeitender Therapeut immer die richtigen Techniken für seinen Patienten aus seinem Repertoire auswählen - egal ob physiotherapeutische oder osteopathische Techniken. 

Natürlich kann ich sagen, welche Techniken ich bei den unterschiedlichen Fortbildungen gelernt habe und wo sie zuzuordnen sind. Trotzdem ist es mir wichtig, immer individuell das Richtige für meinen Patienten auszuwählen. 

Am Ende muss das Ergebnis stimmen!

BACK TO THE ROOTS

Auch wenn ich neuem sehr offen gegenüber bin, so sollte meiner Meinung nach doch die Basis stimmen und altbewährtes ist nicht immer schlecht. 

Aus diesem Grund sehe ich es auch sehr kritisch, wenn Tierosteopathieausbildungen für Quereinsteiger angeboten werden. Denn für mich sollte die Physiotherapie immer noch die Grundlage eines jeden Therapeuten sein. Ich gehe sogar so weit und stelle die Ausbildung zur Humanphysiotherapeutin an die erste Stelle der Berufslaufbahn als Tierphysiotherapeut. 

Erst wenn man dort die Basics wie Anatomie, Biomechanik und Physiologie gelernt und durch ein Staatsexamen geprüft hat, ist man meiner Meinung nach so weit, auch die Physiotherapie für Tiere zu erlernen.
Das ich mit meiner Meinung nicht alleine in Deutschland bin, zeigen die Aufnahmebedingungen mancher Institutionen, die als Voraussetzung für das Studium am Tier eben ein Staatsexamen in Humanphysiotherapie verlangen. 

Genau so handhabe ich es auch mit der Osteopathie. 

Im Humanbereich würde es niemals funktionieren, nur Osteopathie zu erlernen. Hier ist es schon immer klar geregelt: 

Physiotherapie VOR Osteopathie!

Auch im Veterinärbereich arbeite ich nach diesem Motto und so kommen meine tierischen Patienten immer in den Genuss einer ganzheitlichen Behandlung, die ich aus physiotherapeutischen, osteopathischen und falls nötig noch anderen zusätzlichen Behandlungstechniken zusammenstelle. 

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Admin - 19:18:44 @

 

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